Samstag, 24. Dezember 2016
Freitag, 23. Dezember 2016
Abschied
Nun ist es Zeit, langsam Abschied zu nehmen von diesem Adventskalender…für mich und für Euch die ihr hier vielleicht ein bisschen abgetaucht seid. Für mich war es eine spannende Zeit. Ich habe nachgedacht, Inspirationen des Alltags irgendwie genauer wahrgenommen und aufgegriffen, in Worte gefasst. Themen, die mich schon länger beschäftigen, mitunter ärgern oder traurig machen, haben hier ihren Platz gefunden. Ich habe Pausen eingelegt und Musik gehört, gesucht und viel Neues gefunden, wurde überrascht und große Freude machte sich breit. Eine Lücke im Kalender ist nun nicht entstanden, obwohl ich das doch angekündigt hatte. Mir fehlte eigentlich nicht der „Mut zu dieser Lücke“, den hatte ich durchaus. Aber es haben sich im Laufe der letzten Tage so viele Themen in diesen Kalender gedrängelt, ja sie haben förmlich Schlange gestanden, so dass ich auf keines verzichten wollte. Und ich habe so viele schöne, liebevolle und berührende Rückmeldungen von Euch zu diesem Adventskalender-Blog bekommen. Das war so schön und hat mich auch immer wieder angetrieben, keine Lücke zu lassen und alle Türchen zu öffnen. Habt vielen lieben Dank dafür!
Ich hoffe, es hat Euch gefallen, gut getan, etwas zu Besinnung und zum Nachdenken angeregt. Ich wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest, mit Mut zur Lücke und zum Perspektivenwechsel. Möget ihr nicht der Harmonie hinterher hetzen, sondern achtsam mit Euch und Euern Liebsten sein und genug Raum für Eure Freude und Traurigkeit finden. Ich wünsche Euch nach dieser Adventszeit genug Luft zum Durchatmen und Kraft, die Stille auszuhalten und auch die Ohnmacht. Sie geben uns die Chance, mit und bei uns selbst zu sein, uns zu spüren. Und im neuen Jahr treffen wir uns hoffentlich gesund wieder, bei einem entspannten Kaffee und lassen uns nicht hetzen von dieser Leistungsgesellschaft. Ich wünsche mir, dass wir dann öfter mal über die Stunden reden, in denen wir faul mit unseren Kindern auf der Couch gesessen haben und nicht so oft über die Stunden, in denen wir dies oder jenes Tolles geschafft haben. Mögen wir die Gelassenheit finden, über die kleinen Stolpersteine des Alltags schmunzeln zu können und die Schönheit der Natur genießen zu können. Ich hoffe, wir finden Zeit und Raum, uns unsere Tränen zu zeigen und die Freuden des Alltags, die uns diese Zeit der schlechten Nachrichten und Grausamkeiten auf dieser Welt etwas besser ertragen lassen, ohne darüber hinweg zu sehen. Ich wünsche Euch Freunde, die Euch aushalten, wenn ein heftiges Gewitter in Euerm Leben aufzieht. Mögen wir immer öfter den Mut finden, ehrlich zu uns selbst und unseren Freunden zu sein, ohne Angst, dass diese Freundschaften zerbrechen.
Habt eine schöne Weihnachtszeit und kommt gut und gesund ins neue Jahr!
Und morgen gibt es natürlich auch noch ein kleines Türchen.
Donnerstag, 22. Dezember 2016
Gottes Stimme (hören)
Ihr Menschen, ich bitte Euch, erhört mich!
Im Lichte der Geburt meines Sohnes, bete ich zu Euch Menschen.
Ich bitte Euch um die Zuversicht, dass meine Schöpfung nicht verloren geht und Ihr achtsam damit umgeht.
Schenkt mir Mut, damit ich Euch mutig und aufrichtig machen kann und Ihr gegen das Grausame kämpft.
Ihr Menschen, ich bitte Euch, erhört mich!
Ich bitte Euch um inneren Frieden, damit ich Euch Frieden schenken kann und Ihr Eure Verletzungen nicht in Kriegen und Terror austragen müsst.
Schenkt mir ein Licht in diesem Dunkel, damit ich Euch Euern gemeinsamen Weg zeigen kann und Ihr Euch begegnen und verstehen lernt.
Ihr Menschen, ich bitte Euch, erhört mich!
Ich bitte Euch um Ruhe und Gelassenheit, damit ich Euch wie Mutter und Vater beruhigen und Euch Vertrauen auf mich und Euer Leben schenken kann.
Schenkt mir die Kraft und Liebe, nach der Ihr Euch sehnt, damit ich Euch leiten und behüten kann.
Ihr Menschen, ich bitte Euch, erhört mich - ENDLICH!
© Gesine Bächer
Mittwoch, 21. Dezember 2016
Freundschaft
"Freunde sind Menschen, die auch in schwieriger Zeit Dir die Treue halten und ehrlich zu Dir sind.“
Diesen Satz las ich in diesen Tagen in einer Geburtstagskarte an meine Tochter. Wie wahr dachte ich, aber Papier ist leider sehr geduldig. Im „wahren“ Leben, wie man so schön sagt, ist das doch eine sehr große Herausforderung. So habe ich es erfahren und so empfinde ich das für mich selbst.
Ich hörte von einem Mann, dessen Frau in meinem Alter vor ein paar Wochen über Nacht verstarb. Ohne Vorwarnung, ohne Krankheit, ganz plötzlich. Und er erzählte von seinem großen Freundeskreis, den er einst mit seiner Frau hatte. Und heute, drei Monate später, sitzt er alleine zu Hause und keiner seiner Freunde meldet sich, fragt nach, hilft ihm, unternimmt etwas mit ihm, lädt ihn ein oder ruft einfach mal an. Keiner! Sind das keine Freunde?
Ich kenne eine Frau, deren Freundin unheilbar krank wurde. Es war eine Krankheit, die mit viel Leid verbunden sein würde, das wussten alle. Diese Frau wagte es nur selten, zu ihrer kranken Freundin zu gehen, der es immer schlechter ging. Sie machte sich Vorwürfe und fragte sich zunehmend „Bin ich eine wirkliche Freundin, wenn ich meine eigene Angst vor dem Tod und meine Hilflosigkeit nicht überwinden kann?“
Und ich selbst habe die schmerzlichen Erfahrungen gemacht, dass sich in schwierigen Zeiten ausgerechnet einige der Freunde zurückziehen, von denen ich es nicht erwartete hätte. Gleichzeitig bin ich Menschen begegnet, die plötzlich für mich da waren, ganz unerwartet und liebevoll. Sind das die „wahren“ Freunde?
Und wie ist es mit der Ehrlichkeit unter Freunden? Offenbar ist Ehrlichkeit ein wahnsinniges Risiko für Freundschaften. Leider! Was ist eigentlich für eine Ehrlichkeit damit gemeint? Ich denke, es ist diese Sorte von Ehrlichkeit und Offenheit, die so schwer auszuhalten ist – Kritik. In einer Freundschaft offen zu sagen, was mir am anderen nicht gefällt, was er in meinen Augen falsch gemacht hat, was mir vielleicht weh getan hat, das fällt mir nicht leicht. Ich habe Angst vor dem Verlust der Freundschaft. Und es ist auch nicht leicht auszuhalten, wenn mich jemand offen kritisiert, eben ehrlich zu mir ist. Aber immer noch besser, als wenn immer und immer wieder so getan wird, als sei alles in Ordnung, wenn immer nur gelächelt wird, obwohl sich dahinter ein Groll verbirgt. Ich selber weiß lieber woran ich bin, auch oder gerade in einer Freundschaft.
Für mich gesprochen, drückt der Satz oben eher meinen Wunsch an eine Freundschaft aus, der leider so oft nicht erfüllt wird. Ich erlaube mir mal, den Satz entsprechend umzuformulieren
Ich wünsche mir, Freunde zu haben, die auch in schwierigen Zeiten mir die Treue halten und ehrlich zu mir sind. Und ich wünsche mir, dass ich ein Freund bin, der auch in schwierigen Zeiten dir Treue hält und ehrlich zu dir ist.“
Dienstag, 20. Dezember 2016
Have Yourself a Merry Little Christmas
Heute Musik, und zwar nicht das Einheistgedudel aus den Radios und Kaufhäusern...besinnlich hoffentlich.
Montag, 19. Dezember 2016
Harmonie
Wäre die Harmonie an Weihnachten und auch sonst im Jahr
nicht viel ehrlicher, wenn wir die Spannungen, die Konflikte die nun mal
vorhanden sind (wir sind eben Menschen) zulassen könnten und ihnen Raum geben
könnten? Insbesondere an Heilig Abend und den folgenden Feiertagen, verleugnen
wir alle inneren und äußeren Spannungen, die wir für eine Bedrohung der
Harmonie halten. Was kommt dabei raus? Eine innere Anspannung und
Unzufriedenheit und eine falsche äußere Harmonie, die es für viele von uns an
Weihnachten so anstrengend macht. Könnte Harmonie nicht ein Zustand sein, in
dem die Spannungen zwischen Dir und mir ertragen und auch bejaht werden, wo wir
zulassen, dass Spannungen und Konflikte zum Leben dazu gehören und unvermeidbar
sind? Erreichen wir für uns selbst und unsere Mitmenschen nicht viel eher
Harmonie, wenn wir die Widersprüche und Reibungen annehmen, wenn wir uns dafür
öffnen und die brennenden Fragen zulassen und gemeinsam Antworten finden. Ich
denke für eine ehrliche Harmonie kommen wir nicht umhin, diese Wiedersprüche
und Konflikte zu lieben, statt weiter darauf zu beharren, dass ein gutes Leben,
dass ein harmonisches Weihnachten frei davon ist.
(angelehnt an „Der Frieden in uns“ von Giannina Wedde: Leben
aus der Kraft des inneren Betens. www.klanggebet.de)
Sonntag, 18. Dezember 2016
Puzzle des Lebens
Samstag, 17. Dezember 2016
Kraft der Stille
Für heute habe ich mir einen kurzen Text aus dem "Anderen Advent 2016/17" ausgesucht. STILLE sollten wir uns nicht nur in der Adventszeit gönnen, sondern immer wieder im Alltag, im Urlaub, in den Stürmen dieser Zeit vielleicht besonders.
Die leisen Mächte
In der Stille geschehen die großen Dinge.
Nicht in Lärm und Aufwand der äußeren Ereignisse,
sondern in der Klarheit des inneren Sehens,
in der leisen Bewegung des Entscheidens,
im verborgenen Opfern und Überwinden:
wenn das Herz durch die Liebe berührt,
die Freiheit des Geistes zur Tat gerufen,
und sein Schoß zum Werke befruchtet wird.
Die leisen Mächte sind die eigentlich starken.
(Romano Guardini)
Die leisen Mächte
In der Stille geschehen die großen Dinge.
Nicht in Lärm und Aufwand der äußeren Ereignisse,
sondern in der Klarheit des inneren Sehens,
in der leisen Bewegung des Entscheidens,
im verborgenen Opfern und Überwinden:
wenn das Herz durch die Liebe berührt,
die Freiheit des Geistes zur Tat gerufen,
und sein Schoß zum Werke befruchtet wird.
Die leisen Mächte sind die eigentlich starken.
(Romano Guardini)
Freitag, 16. Dezember 2016
Engel der Achtsamkeit
Heute ein Impuls von Anselm Grün, in meinen Augen passend zu den Gedanken der letzten Tage. Gehen wir achtsam genug mit uns und unserem LEBEN um, mit dem was in der Welt passiert? Der Engel der Achtsamkeit soll uns dabei helfen. Mich persönlich hat Anselm Grün in diesem Jahr sehr intensiv begleitet. Ich durfte ihn mehrmals live erleben und nun schicke ich hier ein paar Gedanken von ihm, vorgelesen aus dem Buch "Zwölf Engel für das Jahr".
Donnerstag, 15. Dezember 2016
Ohnmacht
Was macht das mit mir und was macht das mit euch?
Diese Bilder vom Krieg, Völkermord und Menschenverachtung neben den Bildern von Weihnachten. Diese weinende syrische Frau aus jener Stadt, neben mir auf dem Sofa. Deren Familie in den Trümmern lebt, deren Kinder Dinge gesehen haben, die ich mir nicht vorstellen wollte. Jetzt muss ich! Jetzt ist sie da diese OHNMACHT. Die Gedanken an Weihnachtsgeschenke und ein paar freie Tage, knallen in meiner Seele auf die Grausamkeiten, die wir Gott vorwerfen, die aber Menschenwerk sind.
Kann ich einfach so Weihnachten feiern, während in 3000 Kilometer Entfernung Menschen abgeschlachtet werden? Kann ich die Geburt von Jesus feiern, während die Menschlichkeit stirbt?
Mittwoch, 14. Dezember 2016
Dezemberwunsch
Ich wünsche dir einen, der dich aufhält,
wenn
du in den adventlichen Laufschritt fällst.
Er
stelle sich in deinen Weg, freundlich aber bestimmt,
so
dass du innehalten und zu Atem kommen kannst.
Ich
wünsche dir einen, der den Ton leise dreht,
wenn
es um dich oder in dir lärmt und brummt.
Er
öffne dein Ohr, damit du unter all den Geräuschen
die
Stimme des Engels vernimmst, der von Freude singt.
Dienstag, 13. Dezember 2016
Playing for change
Nach diesen eher traurigen Posts brauche ich nun etwas beschwingtes. Die Musik kommt heute von einem tollen Projekt "Playing for change", die Musiker aus der ganzen Welt zusammen bringen.
Montag, 12. Dezember 2016
Engel der Traurigkeit
Wir befinden uns in diesem Adventskalender gerade in einem dunklen Tal. Tod, Trauer, Verlust, Endlichkeit sind in der Weihnachtszeit besonders schwer auszuhalten. Das ist ein Thema, was eigentlich einen eigenen Adventskalender braucht und es gibt ihn auch, er liegt neben mir am Bett. Aber all das gehört zu unserem Leben und ich habe auch in diesem Jahr wieder die Erfahrung gemacht, dass diese schmerzhafte Seite des Lebens, die unvermeidbar für uns alle ist, viel zu oft weggeschoben und ignoriert wird. Deswegen poste ich heute hier ein paar Zeilen für mich und vertraue darauf, dass er mich begleitet der Engel der Traurigkeit.
Engel der Traurigkeit
Geduldig wartet er auf dich
bis die tobende Wut schwächer wird, der atemberaubende Schmerz nachlässt,
du den Tod akzeptierst und der bodenlosen Leere Raum gibst.
Dann fängt er dich auf.
Der Engel der Traurigkeit, holt dich behutsam ein,
verschließt deine Ohren vor den Besserwissern, den Neunmalklugen
mit ihren Sprüchen wie: Zusammenreißen, das Leben geht weiter, alles hat seinen Sinn, wer weiß wozu es gut war.
Bewahrt dich so vor
Magenkrämpfen, Kreuzschmerzen, Migräne.
Taut den See der befrorenen Tränen, lässt sie den Schmerz wegspülen.
Baut dir aus Flügeln ein Nest, wo du deine tiefen Wunden pflegen kannst.
Behutsam und sanft begleitet er dich auf dem Weg in das LEBEN danach.
Bist du dem Engel der HOFFNUNG begegnest.
(Ingeborg Reichel)
Engel der Traurigkeit
Geduldig wartet er auf dich
bis die tobende Wut schwächer wird, der atemberaubende Schmerz nachlässt,
du den Tod akzeptierst und der bodenlosen Leere Raum gibst.
Dann fängt er dich auf.
Der Engel der Traurigkeit, holt dich behutsam ein,
verschließt deine Ohren vor den Besserwissern, den Neunmalklugen
mit ihren Sprüchen wie: Zusammenreißen, das Leben geht weiter, alles hat seinen Sinn, wer weiß wozu es gut war.
Bewahrt dich so vor
Magenkrämpfen, Kreuzschmerzen, Migräne.
Taut den See der befrorenen Tränen, lässt sie den Schmerz wegspülen.
Baut dir aus Flügeln ein Nest, wo du deine tiefen Wunden pflegen kannst.
Behutsam und sanft begleitet er dich auf dem Weg in das LEBEN danach.
Bist du dem Engel der HOFFNUNG begegnest.
(Ingeborg Reichel)
Sonntag, 11. Dezember 2016
Worldwide Candle Lighting
LEBEN und TOD, untrennbar miteinander verbunden, sollen hier ihren gemeinsamen Platz finden.
Jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember, findet das sogenannte Weltweite Kerzenleuchten statt. An diesem Tag gedenken Eltern, Geschwister, Großeltern, Verwandte und Freunde ihren verstorbenen Kindern. Jeweils 19 Uhr zur Ortszeit werden Kerzen entzündet und in die Fenster gestellt, so dass das Kerzenlicht in 24 Stunden einmal rund um die Welt wandert und so symbolisch eine weltumspannende Lichterkette entsteht. Inzwischen finden an verschiedenen Orten Gedenkgottesdienste oder -veranstaltungen für die Angehörigen und Freunde der verstorbenen Kinder statt, so dass diese einen gemeinsamen Raum für ihre Trauer finden.
Warum liegt mir das so am Herzen, diesen Tag in Erinnerung zu rufen? Ich habe sie kennen gelernt, sie gehören zu meiner Familie und zu meinen Freunden, die Großeltern, die ihre Enkelkinder verloren haben, die werdenden Eltern, deren Kind das Licht dieser Welt nicht erblicken durfte, die Geschwister, deren Trauer fast untergeht, weil sich alles um die Trauer der Eltern zu drehen scheint und die Eltern deren Kind von einer Reise nicht zurück gekehrt ist. Und ich lese und höre jeden Tag von den vielen Kindern, die im Krieg und vor Hunger sterben müssen.
Jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember, findet das sogenannte Weltweite Kerzenleuchten statt. An diesem Tag gedenken Eltern, Geschwister, Großeltern, Verwandte und Freunde ihren verstorbenen Kindern. Jeweils 19 Uhr zur Ortszeit werden Kerzen entzündet und in die Fenster gestellt, so dass das Kerzenlicht in 24 Stunden einmal rund um die Welt wandert und so symbolisch eine weltumspannende Lichterkette entsteht. Inzwischen finden an verschiedenen Orten Gedenkgottesdienste oder -veranstaltungen für die Angehörigen und Freunde der verstorbenen Kinder statt, so dass diese einen gemeinsamen Raum für ihre Trauer finden.
Warum liegt mir das so am Herzen, diesen Tag in Erinnerung zu rufen? Ich habe sie kennen gelernt, sie gehören zu meiner Familie und zu meinen Freunden, die Großeltern, die ihre Enkelkinder verloren haben, die werdenden Eltern, deren Kind das Licht dieser Welt nicht erblicken durfte, die Geschwister, deren Trauer fast untergeht, weil sich alles um die Trauer der Eltern zu drehen scheint und die Eltern deren Kind von einer Reise nicht zurück gekehrt ist. Und ich lese und höre jeden Tag von den vielen Kindern, die im Krieg und vor Hunger sterben müssen.
Samstag, 10. Dezember 2016
Lebensgeschenk
...das lese oder höre ich oft im Zusammenhang mit Krankheit, Unfällen oder anderen Katastrophen. Da beschreiben Menschen zum einen, dass sie es wie ein geschenktes Leben betrachten, wenn sie eine schwere Krankheit überwunden oder einen Unfall überlebt haben. Andere erzählen davon, dass sie eine Krankheit, ein schlimmes Ereignis als Geschenk empfinden, weil sie von diesem Tage an, die Einzigartigkeit ihres Lebens, das Geschenk Gottes, erst richtig begreifen. Sie fangen an, wirklich zu leben. Ich finde das bewundernswert, in einer Katastrophe so etwas Bewegendes zu sehen. Dennoch, muss es erst soweit kommen, damit wir erkennen, wie wertvoll unser eigenes Leben und das unserer Mitmenschen ist? Warum erkennen wir das oft erst in Krisensituationen? Warum nicht auch im normalen Alltag? Da gehen wir achtlos mit unserer Gesundheit um, verbrauchen unseren Körper, misshandeln unsere Organe mit dem was wir essen und trinken. Da rasen so viele von uns von einem Termin zum nächsten, um von uns selbst und von anderen Anerkennung zu erfahren und auch um uns selbst nicht spüren zu müssen. Wir hetzen durch die Weihnachtszeit und fragen uns am Heilig Abend, warum wir so k.o. sind und es nun wieder nicht mit der Besinnlichkeit geklappt hat. Und wir vergessen bei diesem ganzen Gehetze durch den Alltag völlig, dass dieses Leben ein Geschenk ist und bei weitem nicht selbstverständlich. Wir sind viel zu wenig achtsam mit uns selbst und mit unserem Gegenüber. Wir vergessen, dass die kleinen Momente von echten Begegnungen das Leben ausmachen und nicht die Terminkette und ach so toll erledigten Aufgaben. Muss es denn immer erst krachen, bevor wir aufwachen?
Ich wünsche mir und denen die hier lesen, dass wir achtsam mit uns und unserem Gegenüber umgehen lernen, dass wir auf die Stimmen in uns hören, dass wir wirklich zuhören und mitfühlen, dass wir das Leben als Geschenk annehmen und es nicht vergeuden. Denn es ist endlich dieses Geschenk. Wir können weder uns noch unseren Liebsten zu Weihnachten ein neues LEBEN schenken.
Freitag, 9. Dezember 2016
Durchatmen
Zum Durchatmen heute Musik. Lehnt euch zurück und genießt den Freitag. In den nächsten Tagen wird es hier etwas, na sagen wir, existenzieller. Aber auch das gehört für mich zu Weihnachten.
Donnerstag, 8. Dezember 2016
Konsumschlacht
Weihnachten – Eine Zeit der Stille und Besinnung,
bis jemand auf die Idee kam, dass Geschenke sein müssen.
unbekannter Verfasser
bis jemand auf die Idee kam, dass Geschenke sein müssen.
unbekannter Verfasser
Heute schreibe ich kommentarlos ein paar Fakten, die ich verdauen muss und mich hoffentlich beim Weihnachtseinkauf einmal mehr überlegen lassen.
- Für das Weihnachtsgeschäft 2016 prognostiziert der deutsche Einzelhandel einen Umsatz von 91,2 MILLIARDEN Euro. 2015 waren es 87,7 Milliarden Euro und 2005 82,2 Milliarden. Eine Steigerung von 10 Milliarden Euro innerhalb von 10 Jahren also. Und wenn ich die Statistik richtig lese, beziehen sich diese Zahlen NUR auf die Monate November und Dezember, das heißt, alle die ihre Weihnachtsgeschenke schon vorher kaufen, sind nicht dazu gerechnet und all diejenigen, die ihre Bargeldgeschenke ab Januar ausgeben, fehlen in der Statistik auch.
- Der durchschnittliche Deutsche plant in diesem Jahr ca. 266 Euro für Weihnachtsgeschenke auszugeben. Die Ausgaben für Baum, Gans und Geschenkpapier sind da noch nicht mitgezählt.
- Im letzten Jahr wurden in Deutschland durchschnittlich 37 Euro pro Person für Spenden ausgegeben, im ganzen Jahr wohlgemerkt.
- Alle 10 Sekunden stirbt in der Welt ein Kind unter 5 Jahren an den Folgen von Mangel- und Unterernährung.
- Es kostet das UN World Food Programme (WFP) nur 20 Cent pro Tag, einem Kind in einem Entwicklungsland eine Schulmahlzeit mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen zu geben, die es braucht um gesund aufzuwachsen.
http://www.spendenrat.de/wp-content/uploads/2016/02/Bilanz_des_Helfens_2016.pdf
https://de.statista.com/themen/246/weihnachten/
http://www.welthungerhilfe.de/hunger.html
http://de.wfp.org/hunger/hunger-statistik
Mittwoch, 7. Dezember 2016
Alltagsschnipsel
Eigentlich wollte ich ja heute gar nichts posten, Mut zur Lücke haben, aber dann hatte ich eine so schöne Alltagserfahrung, die ich doch teilen möchte. Es bahnte sich schon am Abend vorher an, aber das wäre ein eigener Post wert.
Also wie jeden Morgen, ich brauche diese Routine, läuft alles seinen Gang. Kinder wecken, frühstücken, Sachen zusammen räumen. Und wie jeden zweiten Morgen wird die geliebte Routine durch die jugendliche Leichtigkeit, verbunden mit vorhersehbaren Stress, über den Haufen geworfen. Heute ging es um den Transport eines großen Kartons, den meine Jüngste bis zur Schule bewältigen musste. Natürlich ganz plötzlich und völlig unvorhersehbar. Scheinbar hatte jemand den Karton mit ihrer kreativen Arbeit, die sie heute im Unterricht vorstellen sollte, plötzlich, 5 Minuten vor dem Losgehen, einfach so vor ihre Füße gestellt, so dass jetzt eine Lösung her musste. Die ganze Welt war gegen sie und überhaupt, kann sie gar nichts für all das. (Sorry mein Kind, es ist nur Ironie. Ich liebe dich, genauso wie du bist.) Der Karton muss los, irgendwie. Mein Angebot, ihn in den großen Beutel zu stecken und in die Hand zu nehmen, stieß auf lautstarken Widerstand, denn Bus fahren käme ja gar nicht infrage. Das Fahrrad ist erfreulicherweise das tägliche Fortbewegungsmittel. Die Frage, was an Bus fahren so schlimm sei, stieß auf großes Unverständnis. Wie konnte ich nur fragen? Aber es zeichnete sich ab, das Ranzen, Karton und Sporttasche beim besten Willen nicht heil auf dem Fahrrad zur Schule gelangen würden. Also doch Bus, aber der Bus war nun tatsächlich nicht mehr pünktlich zu erreichen. Ich hatte schon am Vorabend angekündigt, dass ich sie nicht in die Schule fahren kann, weil ich eine wichtige Beratung habe und pünktlich sein muss. HILFE, die Beratung viel mir ein. "O.k. ich fahre dich zum Bus." war mein Angebot. Auto zugefroren, Jacke unterm Arm, Karton, Tasche und Sportsachen, offene Schnürsenkel usw.. Den Bus hat sie erwischt "Könntest ja wenigstens Danke sagen." waren meine Abschiedsworte. Entschuldigung! In mir kam langsam die Ahnung auf, es nicht mehr pünktlich zur Beratung zu schaffen. Also auf's Gas drücken, plötzlich ein Bus vor mir. Ich wusste, dass es auf dieser Strecke kaum Möglichkeiten gab, zu überholen. Der Bus fuhr zügig bis zu dem Zeitpunkt, als der Bagger mit 20 kmh vor ihm auftauchte. Ausgerechnet jetzt, mitten im Berufsverkehr, was denkt der sich eigentlich? Vorbei die Hoffnung, noch pünktlich sein zu können. Doch plötzlich, ein wundervoller Sonnenaufgang am Horizont, der mich ganz ruhig, aber sehr deutlich und ernst aufforderte, jetzt endlich wieder zur Ruhe zu kommen. Es war so schön, hinter diesem Bagger und dem Bus hinterher zu tuckern, den wunderschönen Himmel anzusehen und ruhig zu werden. Im Radio lief inzwischen ein toller philosophischer Beitrag und an der Hochschule kam ich spät genug an, um gelassen einen Parkplatz direkt vor der Tür zu bekommen (ein Hauptgewinn). Und die Beratung? Egal, nur eine Beratung! Ich habe die Sonne gesehen, einen tollen Tagesimpuls gehört, wunderschön seltene Weihnachtsmusik kennen gelernt und das wichtigste, mein Kind konnte gesund zur Schule fahren. Gott sei Dank!
Und hier noch die wunderschöne Weihnachtsmusik, die mir vom Deutschlandradio an diesem Morgen noch geschenkt wurde (Rubrik: 1-Opener-Jingle ohne Bells-Musik zum Advent).
Danke du schöner lebendiger Morgen!
Also wie jeden Morgen, ich brauche diese Routine, läuft alles seinen Gang. Kinder wecken, frühstücken, Sachen zusammen räumen. Und wie jeden zweiten Morgen wird die geliebte Routine durch die jugendliche Leichtigkeit, verbunden mit vorhersehbaren Stress, über den Haufen geworfen. Heute ging es um den Transport eines großen Kartons, den meine Jüngste bis zur Schule bewältigen musste. Natürlich ganz plötzlich und völlig unvorhersehbar. Scheinbar hatte jemand den Karton mit ihrer kreativen Arbeit, die sie heute im Unterricht vorstellen sollte, plötzlich, 5 Minuten vor dem Losgehen, einfach so vor ihre Füße gestellt, so dass jetzt eine Lösung her musste. Die ganze Welt war gegen sie und überhaupt, kann sie gar nichts für all das. (Sorry mein Kind, es ist nur Ironie. Ich liebe dich, genauso wie du bist.) Der Karton muss los, irgendwie. Mein Angebot, ihn in den großen Beutel zu stecken und in die Hand zu nehmen, stieß auf lautstarken Widerstand, denn Bus fahren käme ja gar nicht infrage. Das Fahrrad ist erfreulicherweise das tägliche Fortbewegungsmittel. Die Frage, was an Bus fahren so schlimm sei, stieß auf großes Unverständnis. Wie konnte ich nur fragen? Aber es zeichnete sich ab, das Ranzen, Karton und Sporttasche beim besten Willen nicht heil auf dem Fahrrad zur Schule gelangen würden. Also doch Bus, aber der Bus war nun tatsächlich nicht mehr pünktlich zu erreichen. Ich hatte schon am Vorabend angekündigt, dass ich sie nicht in die Schule fahren kann, weil ich eine wichtige Beratung habe und pünktlich sein muss. HILFE, die Beratung viel mir ein. "O.k. ich fahre dich zum Bus." war mein Angebot. Auto zugefroren, Jacke unterm Arm, Karton, Tasche und Sportsachen, offene Schnürsenkel usw.. Den Bus hat sie erwischt "Könntest ja wenigstens Danke sagen." waren meine Abschiedsworte. Entschuldigung! In mir kam langsam die Ahnung auf, es nicht mehr pünktlich zur Beratung zu schaffen. Also auf's Gas drücken, plötzlich ein Bus vor mir. Ich wusste, dass es auf dieser Strecke kaum Möglichkeiten gab, zu überholen. Der Bus fuhr zügig bis zu dem Zeitpunkt, als der Bagger mit 20 kmh vor ihm auftauchte. Ausgerechnet jetzt, mitten im Berufsverkehr, was denkt der sich eigentlich? Vorbei die Hoffnung, noch pünktlich sein zu können. Doch plötzlich, ein wundervoller Sonnenaufgang am Horizont, der mich ganz ruhig, aber sehr deutlich und ernst aufforderte, jetzt endlich wieder zur Ruhe zu kommen. Es war so schön, hinter diesem Bagger und dem Bus hinterher zu tuckern, den wunderschönen Himmel anzusehen und ruhig zu werden. Im Radio lief inzwischen ein toller philosophischer Beitrag und an der Hochschule kam ich spät genug an, um gelassen einen Parkplatz direkt vor der Tür zu bekommen (ein Hauptgewinn). Und die Beratung? Egal, nur eine Beratung! Ich habe die Sonne gesehen, einen tollen Tagesimpuls gehört, wunderschön seltene Weihnachtsmusik kennen gelernt und das wichtigste, mein Kind konnte gesund zur Schule fahren. Gott sei Dank!
Und hier noch die wunderschöne Weihnachtsmusik, die mir vom Deutschlandradio an diesem Morgen noch geschenkt wurde (Rubrik: 1-Opener-Jingle ohne Bells-Musik zum Advent).
Danke du schöner lebendiger Morgen!
Dienstag, 6. Dezember 2016
Segenswunsch
Für alle die hier lesen und für mich.
"Mögest Du gerne auf dieser Welt sein, die so schön ist in ihrer Sanftheit
und so erhaben in ihrer Wildheit,
mögest Du sorglose Nächte erleben unter gütigen Sternen
und unbeschwerte Tage im Gold der Sonne.
Mögest Du die Kostbarkeit der Dinge begreifen, wenn Sand durch Deine Finger rinnt,
wenn Schnee auf Deiner Zunge schmilzt und wenn das Abendrot unter Deinen
sehnsüchtigen Blicken erlischt.
Mögest Du den Schatz erkennen, der im Lachen eines wahren Freundes liegt
und in einer tröstenden Umarmung, im leisen Begehren, das zu Liebe werden will
und im Kuss, der Deine Grenze verwischt.
Mögest Du fragen und zweifeln, hadern und ringen, wie Menschen es tun,
die bereit sind, bis zum Grund zu tauchen und der Welt die Perle zu schenken, die sie fanden.
Mögest Du aufgehoben werden, wenn Du fällst, von Einem, der das Unbeschadete in Dir sieht,
und das Verwundete in Dir zu lieben vermag, von Einem, der hört was Du zu sagen hast
und sagt, was Du hören musst.
Möge in Dir die Gewissheit reifen, dass Du gewollt bist mit jedem Haar auf Deinem Haupt,
mit jedem Deiner Gedanken, auch jenen, die ratlos sind am Ende des Tages,
dass Du geliebt bist vom ersten Atemzug bis zum letzten, wenn Dein Weg vollendet ist.
Mögest Du ein Glück finden, das größer ist als jedes Haben, jedes Wollen
und jedes Wissen: ein Glück, das an Begegnung reift und an dem Wunsch, sich zu verschenken
um Hoffnung für Viele zu sein.
Mögest Du, Mensch, wissen, dass Du genug Güte in Dir trägst um eine Wunde zu schließen
einen Alptraum zu beenden ein Leben zu retten und eine leuchtende Antwort auf jemandes dunkle Frage zu sein."
mögest Du sorglose Nächte erleben unter gütigen Sternen
und unbeschwerte Tage im Gold der Sonne.
Mögest Du die Kostbarkeit der Dinge begreifen, wenn Sand durch Deine Finger rinnt,
wenn Schnee auf Deiner Zunge schmilzt und wenn das Abendrot unter Deinen
sehnsüchtigen Blicken erlischt.
Mögest Du den Schatz erkennen, der im Lachen eines wahren Freundes liegt
und in einer tröstenden Umarmung, im leisen Begehren, das zu Liebe werden will
und im Kuss, der Deine Grenze verwischt.
Mögest Du fragen und zweifeln, hadern und ringen, wie Menschen es tun,
die bereit sind, bis zum Grund zu tauchen und der Welt die Perle zu schenken, die sie fanden.
Mögest Du aufgehoben werden, wenn Du fällst, von Einem, der das Unbeschadete in Dir sieht,
und das Verwundete in Dir zu lieben vermag, von Einem, der hört was Du zu sagen hast
und sagt, was Du hören musst.
Möge in Dir die Gewissheit reifen, dass Du gewollt bist mit jedem Haar auf Deinem Haupt,
mit jedem Deiner Gedanken, auch jenen, die ratlos sind am Ende des Tages,
dass Du geliebt bist vom ersten Atemzug bis zum letzten, wenn Dein Weg vollendet ist.
Mögest Du ein Glück finden, das größer ist als jedes Haben, jedes Wollen
und jedes Wissen: ein Glück, das an Begegnung reift und an dem Wunsch, sich zu verschenken
um Hoffnung für Viele zu sein.
Mögest Du, Mensch, wissen, dass Du genug Güte in Dir trägst um eine Wunde zu schließen
einen Alptraum zu beenden ein Leben zu retten und eine leuchtende Antwort auf jemandes dunkle Frage zu sein."
© Giannina Wedde: https://klanggebet.wordpress.com/
Montag, 5. Dezember 2016
Mut zur Lücke
Wie oft vergesse ich, dass ich nie und nimmer im Leben alles richtig machen kann. Ich kann auch nicht an alles denken, was noch zu erledigen wäre und gleich gar nicht kann ich alles alleine machen, was für die eine oder andere Aufgabe, für dieses oder jenes Vorhaben nötig wäre zu tun. Es allen Menschen recht machen zu wollen, habe ich längst zu den Akten gelegt. Geht nicht, will ich auch gar nicht (mehr).
Und die Adventszeit, insbesondere der heilige Abend, auf den wir alle so amokartig hinarbeiten, meint immer wieder in unseren Vorstellungen, perfekt sein zu müssen. Da soll das beste Essen des Jahres auf den Tisch, die schönsten Geschenke für alle unter den Baum und am allerschlimmsten, in dieser Zeit und an diesem Tag muss zwischen allen Menschen Harmonie herrschen. Ist doch Blödsinn! Was das ganze Jahr über nicht geht, wird nicht plötzlich gelingen, nur weil wir wöchentlich eine neue Kerze angezünden oder wir an einem besonderen Tag die Geburt eines besonderen Menschen feiern. Ständig entstehen in unserem Alltag Lücken, weil wir etwas vergessen oder nicht geschafft haben, weil ich mir eingestehen muss, dass große Vorhaben jetzt erst einmal auf mich warten müssen. Da hinterlassen Menschen Lücken, weil sie mich verlassen haben, da muss ich akzeptieren, dass nichts perfekt ist in diesem Leben. Und so ist es auch in der Adventszeit und am Heilig Abend. Das Leben geht weiter, genauso wenig perfekt und lückenhaft wie das ganze Jahr über.
Es ist für mich also wieder mal Zeit, allen Mut zur Lücke zusammen zu nehmen. Und ich bin mir sicher, nicht nur Gott liebt mich mit all meinen Lücken und Schwächen, sondern ich werde das eine oder andere mitleidige, aber gut gemeinte Lächeln auf den Lippen anderer Menschen sehen, wenn mal wieder etwas nicht so gut gelingt in dieser Weihnachtszeit, ich etwas vergessen habe, wenn Lücken entstehen. Und es ist an der Zeit, diese Lücken ganz bewusst zu zulassen, ja sogar ganz bewusst zu schaffen und auszuhalten. Und ehrlich gesagt, in den Lücken können wir Menschen und Dinge sehen und entdecken, die sonst für immer verdeckt geblieben wären.
Deswegen wird es auch hier in diesem Adventskalender Lücken geben und vielleicht nicht jeden Tag ein neues Türchen geöffnet.
Foto gefunden bei www.colourbox.de
Sonntag, 4. Dezember 2016
Hallelujah
Heute zum 2.Advent etwas Musik. Eine Band, die mich einfach nur begeistert.
Ich wünsche Euch allen einen wunderbaren 2. Advent mit viel Zeit für Besinnung, Stille und Licht im Herzen.
Samstag, 3. Dezember 2016
Ich wünsche Dir Zeit
Weil ich das zweite Türchen nicht geschafft habe, heute gleich zwei Türchen. Hier also noch ein Gedicht zum Thema von heute.
Ich wünsche dir nicht alle möglichen Gaben.
Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben:
Ich wünsche dir Zeit, dich zu freun und zu lachen,
und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.
Ich wünsche dir nur, was die meisten nicht haben:
Ich wünsche dir Zeit, dich zu freun und zu lachen,
und wenn du sie nützt, kannst du etwas draus machen.
Ich wünsche dir Zeit für dein Tun und dein Denken,
nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
Ich wünsche dir Zeit - nicht zum Hasten und Rennen,
sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.
nicht nur für dich selbst, sondern auch zum Verschenken.
Ich wünsche dir Zeit - nicht zum Hasten und Rennen,
sondern die Zeit zum Zufriedenseinkönnen.
Ich wünsche dir Zeit - nicht nur so zum Vertreiben.
Ich wünsche, sie möge dir übrigbleiben
als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertraun,
anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schaun.
Ich wünsche, sie möge dir übrigbleiben
als Zeit für das Staunen und Zeit für Vertraun,
anstatt nach der Zeit auf der Uhr nur zu schaun.
Ich wünsche dir Zeit, nach den Sternen zu greifen,
und Zeit, um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.
Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.
und Zeit, um zu wachsen, das heißt, um zu reifen.
Ich wünsche dir Zeit, neu zu hoffen, zu lieben.
Es hat keinen Sinn, diese Zeit zu verschieben.
Ich wünsche dir Zeit, zu dir selber zu finden,
jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Ich wünsche dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
jeden Tag, jede Stunde als Glück zu empfinden.
Ich wünsche dir Zeit, auch um Schuld zu vergeben.
Ich wünsche dir: Zeit zu haben zum Leben!
aus: Elli Michler
„Dir zugedacht“ Wunschgedichte
Testament
"Eine
Generation, die zunehmend in den besten Lebensjahren mit Burnout zu
kämpfen hat, entwirft für ihre eigenen Kinder einen Lebensweg mit noch
mehr Tempo, noch mehr Leistung, noch mehr "Förderung". Sie funktioniert
Kindergärten zu Schulen um, weil sie glaubt, Kinder, die früh Mathe
lernen, seien schneller am Ziel. Moment einmal – an welchem Ziel?"
(Herbert Renz-Polster)
Ich habe keine Lust mehr darauf! Es tut mir weh, wenn meine Kinder nach 7 oder 8 Stunden Schule nach Hause kommen und der Weg führt sie direkt an den heimischen Schreibtisch. Das bestimmende Thema am abendlichen Familientisch "Schule", na klar. Was für ein Leben? Zeit für Leben? Eigentlich Fehlanzeige. Abi hin oder her, wann und wo lernen sie leben? Sie sind auf dem besten Wege, sich selbst nicht mehr spüren zu können. Und was dabei raus kommen kann, sehe ich an mir selbst und den vielen Menschen um micht herum, die entweder nicht mehr können oder sich selbst keine Schwäche eingestehen können, die sich bis an ihre Grenzen beunruhigen lassen, wenn im Job mal etwas nicht so glatt läuft wie gewollt oder sie Kritik ernten. Ich sehe es an mir selbst und an den Menschen, die von einem zum anderen hetzen, sich keine Zeit nehmen und sich selbst nicht spüren können und auch gar nicht wollen.
Ich will raus aus diesem Hamsterrad und meine Kinder sollen lernen, wie sie LEBEN können. Sie dürfen zu Hause bleiben, wenn es mal wieder zu viel wird. Sie sollen chillen, feiern, Musik machen, tanzen, brüllen und trampeln, wenn es ihnen zu viel wird. Dann weiß ich, wir müssen wieder gemeinsam auf die Bremse drücken, um unser LEBEN nicht zu versäumen.
Viel besser als ich, bringt das diese junge Frau zum Ausdruck. Ich habe sie live erlebt, es war toll und dieses Lied sagt alles, was mir auf dem Herzen liegt.
Ich will raus aus diesem Hamsterrad und meine Kinder sollen lernen, wie sie LEBEN können. Sie dürfen zu Hause bleiben, wenn es mal wieder zu viel wird. Sie sollen chillen, feiern, Musik machen, tanzen, brüllen und trampeln, wenn es ihnen zu viel wird. Dann weiß ich, wir müssen wieder gemeinsam auf die Bremse drücken, um unser LEBEN nicht zu versäumen.
Viel besser als ich, bringt das diese junge Frau zum Ausdruck. Ich habe sie live erlebt, es war toll und dieses Lied sagt alles, was mir auf dem Herzen liegt.
Donnerstag, 1. Dezember 2016
Lohnt sich Veränderung?
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt."
(Mahadma Gandi)
Eine Frage als Überschrift und prombt eine Antwort von einem der größten Freiheitsdenker und -kämpfer. Mein erster Impuls "Nö, das ist doch nicht meine Aufgabe und außerdem, wie soll ich das denn beeinflussen?" Und was für eine wahnsinnige Aufgabe!? Ist es nicht viel leichter, mich zurück zu lehnen und zu warten, bis sich die Welt so verändert hat, wie es mir gefällt? Und ich meine hier gar nicht die große ganze Welt, sondern eher meine kleine Welt mit all ihren Herausforderungen und vor allem mit meinen Mitmenschen. Wow, ich soll mich verändern, damit sich meine kleine Welt verändern kann? Ich habe es erlebt, Wunder erlebt, es funktioniert.
Und na klar ist Veränderung gut, auch wenn es mitunter schmerzt. Besonders wenn ich mich festgefahren haben in einer Situation, im Leben, mit meinen Mitmenschen. Da fühle ich, es ist Zeit einen neuen Weg einzuschlagen oder wenigstens einen neuen Blickwinkel einzunehmen. Mich mal auf den Stuhl des anderen setzen, von dort aus schauen, wie die Welt so aussieht. Und von dort aus auch einmal schauen, wie mich die Menschen so sehen, vielleicht eine Ahnung davon bekommen, was ich bei anderen Menschen an Eindrücken hinterlasse. Oft ist das nicht ganz so einfach, die Welt und mich selbst von einer anderen Position aus zu betrachten. Es tut mitunter weh. Aber es lohnt sich! Das ist auch Veränderung für mich, meinen Blickwinkel zu ändern, gibt mir die Chance, mich selbst zu verändern.
Und na klar ist Veränderung gut, auch wenn es mitunter schmerzt. Besonders wenn ich mich festgefahren haben in einer Situation, im Leben, mit meinen Mitmenschen. Da fühle ich, es ist Zeit einen neuen Weg einzuschlagen oder wenigstens einen neuen Blickwinkel einzunehmen. Mich mal auf den Stuhl des anderen setzen, von dort aus schauen, wie die Welt so aussieht. Und von dort aus auch einmal schauen, wie mich die Menschen so sehen, vielleicht eine Ahnung davon bekommen, was ich bei anderen Menschen an Eindrücken hinterlasse. Oft ist das nicht ganz so einfach, die Welt und mich selbst von einer anderen Position aus zu betrachten. Es tut mitunter weh. Aber es lohnt sich! Das ist auch Veränderung für mich, meinen Blickwinkel zu ändern, gibt mir die Chance, mich selbst zu verändern.
Und in dieser Adventszeit sehe ich auch, wie sich so manche meiner
Beziehungen verändert haben, weil ich mich verändert habe. Ich habe neue Menschen kennengelernt, sie in mein
Herz gelassen, mehr als früher noch. Und siehe da, ich konnte auch mehr in ihr
Herz sehen, sie haben mir ein Teil von sich geschenkt. Ich bin Menschen, die ich schon lange kenne,
auf eine neue Weise näher gekommen oder sie sind mir entgegen gekommen. Ich
habe echte Begegnung erlebt, Zuhören, Mitfühlen und wirklich miteinander Sein.
Momente in denen ich mich angenommen fühlte, in denen ich sein konnte wie ich
bin und in denen ich die Menschen annehmen konnte wie sie sind. Alte
Freundschaften haben neues Leben erfahren, auch weil ich mich verändert habe
und weil mein Gegenüber Mut hatte, Veränderung zu zulassen.
Und das größte Geschenk sind meine Kinder, die Tag für Tag und mutiger als alle anderen Menschen, ihren eigenen Weg gehen und meinen Weg der Veränderung ein Stück mitgehen. Das ist ein purer Wahnsinn an Erfahrung und Veränderung.
Natürlich waren auch
schmerzhafte Veränderungen dabei. Abschied, Streit, Missverständnisse, die noch
lange nicht überwunden sind. Dennoch waren auch das kostbare und prägende Veränderungen
die ich in diesem Jahr erleben durfte.
Ich bin überzeugt und ich hoffe es von ganzem Herzen, dass
dieser Weg der Veränderung, bis an mein Lebensende anhält. Auch wenn vieles zu Weihnachten so bleibt wie es immer war, weil auch ich
Rituale und Traditionen liebe und brauche, so wird es doch ein ganz anderes Weihnachten
werden, so wie jedes Jahr.
(Meine) Veränderung lohnt sich!
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