Wir befinden uns in diesem Adventskalender gerade in einem dunklen Tal. Tod, Trauer, Verlust, Endlichkeit sind in der Weihnachtszeit besonders schwer auszuhalten. Das ist ein Thema, was eigentlich einen eigenen Adventskalender braucht und es gibt ihn auch, er liegt neben mir am Bett. Aber all das gehört zu unserem Leben und ich habe auch in diesem Jahr wieder die Erfahrung gemacht, dass diese schmerzhafte Seite des Lebens, die unvermeidbar für uns alle ist, viel zu oft weggeschoben und ignoriert wird. Deswegen poste ich heute hier ein paar Zeilen für mich und vertraue darauf, dass er mich begleitet der Engel der Traurigkeit.
Engel der Traurigkeit
Geduldig wartet er auf dich
bis die tobende Wut schwächer wird, der atemberaubende Schmerz nachlässt,
du den Tod akzeptierst und der bodenlosen Leere Raum gibst.
Dann fängt er dich auf.
Der Engel der Traurigkeit, holt dich behutsam ein,
verschließt deine Ohren vor den Besserwissern, den Neunmalklugen
mit ihren Sprüchen wie: Zusammenreißen, das Leben geht weiter, alles hat seinen Sinn, wer weiß wozu es gut war.
Bewahrt dich so vor
Magenkrämpfen, Kreuzschmerzen, Migräne.
Taut den See der befrorenen Tränen, lässt sie den Schmerz wegspülen.
Baut dir aus Flügeln ein Nest, wo du deine tiefen Wunden pflegen kannst.
Behutsam und sanft begleitet er dich auf dem Weg in das LEBEN danach.
Bist du dem Engel der HOFFNUNG begegnest.
(Ingeborg Reichel)
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