Samstag, 3. Dezember 2016

Testament

  "Eine Generation, die zunehmend in den besten Lebensjahren mit Burnout zu kämpfen hat, entwirft für ihre eigenen Kinder einen Lebensweg mit noch mehr Tempo, noch mehr Leistung, noch mehr "Förderung". Sie funktioniert Kindergärten zu Schulen um, weil sie glaubt, Kinder, die früh Mathe lernen, seien schneller am Ziel. Moment einmal – an welchem Ziel?"
(Herbert Renz-Polster)
Ich habe keine Lust mehr darauf! Es tut mir weh, wenn meine Kinder nach 7 oder 8 Stunden Schule nach Hause kommen und der Weg führt sie direkt an den heimischen Schreibtisch. Das bestimmende Thema am abendlichen Familientisch "Schule", na klar. Was für ein Leben? Zeit für Leben? Eigentlich Fehlanzeige. Abi hin oder her, wann und wo lernen sie leben? Sie sind auf dem besten Wege, sich selbst nicht mehr spüren zu können. Und was dabei raus kommen kann, sehe ich an mir selbst und den vielen Menschen um micht herum, die entweder nicht mehr können oder sich selbst keine Schwäche eingestehen können, die sich bis an ihre Grenzen beunruhigen lassen, wenn im Job mal etwas nicht so glatt läuft wie gewollt oder sie Kritik ernten. Ich sehe es an mir selbst und an den Menschen, die von einem zum anderen hetzen, sich keine Zeit nehmen und sich selbst nicht spüren können und auch gar nicht wollen.
Ich will raus aus diesem Hamsterrad und meine Kinder sollen lernen, wie sie LEBEN können. Sie dürfen zu Hause bleiben, wenn es mal wieder zu viel wird. Sie sollen chillen, feiern, Musik machen, tanzen, brüllen und trampeln, wenn es ihnen zu viel wird. Dann weiß ich, wir müssen wieder gemeinsam auf die Bremse drücken, um unser LEBEN nicht zu versäumen.

Viel besser als ich, bringt das diese junge Frau zum Ausdruck. Ich habe sie live erlebt, es war toll und dieses Lied sagt alles, was mir auf dem Herzen liegt.



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