Donnerstag, 1. Dezember 2016

Lohnt sich Veränderung?


"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt."
(Mahadma Gandi)
 Eine Frage als Überschrift und prombt eine Antwort von einem der größten Freiheitsdenker und -kämpfer. Mein erster Impuls "Nö, das ist doch nicht meine Aufgabe und außerdem, wie soll ich das denn beeinflussen?" Und was für eine wahnsinnige Aufgabe!? Ist es nicht viel leichter, mich zurück zu lehnen und zu warten, bis sich die Welt so verändert hat, wie es mir gefällt? Und ich meine hier gar nicht die große ganze Welt, sondern eher meine kleine Welt mit all ihren Herausforderungen und vor allem mit meinen Mitmenschen. Wow, ich soll mich verändern, damit sich meine kleine Welt verändern kann? Ich habe es erlebt, Wunder erlebt, es funktioniert.

Und na klar ist Veränderung gut, auch wenn es mitunter schmerzt. Besonders wenn ich mich festgefahren haben in einer Situation, im Leben, mit meinen Mitmenschen. Da fühle ich, es ist Zeit einen neuen Weg einzuschlagen oder wenigstens einen neuen Blickwinkel einzunehmen. Mich mal auf den Stuhl des anderen setzen, von dort aus schauen, wie die Welt so aussieht. Und von dort aus auch einmal schauen, wie mich die Menschen so sehen, vielleicht eine Ahnung davon bekommen, was ich bei anderen Menschen an Eindrücken hinterlasse. Oft ist das nicht ganz so einfach, die Welt und mich selbst von einer anderen Position aus zu betrachten. Es tut mitunter weh. Aber es lohnt sich! Das ist auch Veränderung für mich, meinen Blickwinkel zu ändern, gibt mir die Chance, mich selbst zu verändern.

Und in dieser Adventszeit sehe ich auch, wie sich so manche meiner Beziehungen verändert haben, weil ich mich verändert habe. Ich habe neue Menschen kennengelernt, sie in mein Herz gelassen, mehr als früher noch. Und siehe da, ich konnte auch mehr in ihr Herz sehen, sie haben mir ein Teil von sich geschenkt. Ich bin Menschen, die ich schon lange kenne, auf eine neue Weise näher gekommen oder sie sind mir entgegen gekommen. Ich habe echte Begegnung erlebt, Zuhören, Mitfühlen und wirklich miteinander Sein. Momente in denen ich mich angenommen fühlte, in denen ich sein konnte wie ich bin und in denen ich die Menschen annehmen konnte wie sie sind. Alte Freundschaften haben neues Leben erfahren, auch weil ich mich verändert habe und weil mein Gegenüber Mut hatte, Veränderung zu zulassen. Und das größte Geschenk sind meine Kinder, die Tag für Tag und mutiger als alle anderen Menschen, ihren eigenen Weg gehen und meinen Weg der Veränderung ein Stück mitgehen. Das ist ein purer Wahnsinn an Erfahrung und Veränderung.
Natürlich waren auch schmerzhafte Veränderungen dabei. Abschied, Streit, Missverständnisse, die noch lange nicht überwunden sind. Dennoch waren auch das kostbare und prägende Veränderungen die ich in diesem Jahr erleben durfte.
Ich bin überzeugt und ich hoffe es von ganzem Herzen, dass dieser Weg der Veränderung, bis an mein Lebensende anhält. Auch wenn vieles zu Weihnachten so bleibt wie es immer war, weil auch ich Rituale und Traditionen liebe und brauche, so wird es doch ein ganz anderes Weihnachten werden, so wie jedes Jahr.
(Meine) Veränderung lohnt sich!

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