Ihr Lieben, die Ihr hier lest und an der einen oder anderen Stelle an meinen Gedanken und Gefühlen, an meinem Sinn für Lyrik, meinem musikalischen Geschmack und meinen Glaubensfragen teilhabt, es ist Zeit für Abschied.
Nein, es ist noch nicht Heilig Abend, aber ich möchte mich jetzt gerne aus diesem Adventskalender verabschieden. Mein Kopf ist leergefegt und es fällt mir schwer, das was mich im Herzen bewegt, selbst in Worten und Zeilen zu formulieren. Irgendwie habe ich es am 1. Dezember geahnt oder gefühlt, in diesem Jahr geht es mir nicht so leicht von der Hand. Es gibt noch viele Themen, die mich bewegen, gerne teilen möchte und bei manchem würde ich gerne herausschreien, was da in meinem Innersten tobt. Gerne hätte ich Euch davon erzählt, wie es mich quält, dass wir in einer so extremen Leistungs- und Spaßgesellschaft leben und kaum noch Platz für Gefühle ist. Traurigkeit wird als depressiv bezeichnet, obwohl sie doch so sehr zu unserem Leben gehört wie die Fröhlichkeit und das gerade in der Weihnachtszeit auch dafür Raum sein sollte.
Mir selbst wollte ich hier in diesem Kalender aufschreiben, dass es Zeit ist, auf ein paar Menschen zu zugehen und das Gespräch zu suchen. Ungesagtes steht im Raum, baut eine Mauer. Ich wollte davon erzählen, dass ich diese Mauer gerne einreißen möchte, über meinen Schatten springen möchte und die Hoffnung habe, dass sich dann vielleicht ganz neue Türen öffnen im bevorstehenden Jahr. Ich möchte die Begegenungen die ich am Tag mache, bewusster wahrnehmen, aufsaugen und in allem was mir begegnet, Gott erkennen, auch wenn es mich wütend oder traurig macht.
Über Dankbarkeit wollte ich nachdenken, warum uns das oft so schwer fällt, obwohl es doch so leicht ist. So sehr ich mich über die Schöpfung freue, über Menschen die mir begegnen und über die wundervollen Chancen, die wir in diesem Teil der Erde haben, so sehr mache ich mir Sorgen darüber, wie es weiter geht mit unserer Welt.
Und und und, viele Themen stehen auf meiner Liste, mein Herz ist unruhig und ich finde den Weg nicht auf's Papier. Deswegen schicke ich Euch ab heute kleine Türchen, die von anderen Menschen stammen, aber zum Ausdruck bringen, was ich im Moment einfach nicht in eigene Worte fassen kann. Inssofern geht es weiter mit fremden Türchen, die aber absolut widerspiegeln was ich gerne sagen oder schreiben möchte. Eine Freundin schrieb, sie freut sich, mir mit diesem Kalender näher sein zu können. Das wird hoffentlich so bleiben, auch wenn es nicht meine Worte sind. Es bewegt mich alles, was ich hier poste. Andere schrieben mir in den letzten Tagen, dass ich so oft genau das treffe, was sie auch gerade bewegt. Ich hoffe, das passt weiter so und der persönliche Austausch über das Geschriebene oder Gepostete findet weiter seine Worte.
Also möchte ich Euch weiter beschenken mit den Adventskalender-Türchen und bediene mich dabei fremder Worte. Viel Spaß damit!
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