Der Advent ist ja irgendwie die Zeit, in der alle von Besinnung,Warten, Ruhe reden. Ich habe Sehnsucht nach Zeit und Stille. Mitunter schaffe ich es sogar tatsächlich, gerade im Advent meinen Alltag nicht allzu voll zu packen. Das fällt schwer, denn so vieles passiert gerade in dieser Zeit. Konzerte, Weihnachtsfeiern, Krippenspielproben, Geschenke basteln und kaufen, schmücken, kochen und vieles mehr. Wenn ich dann endlich doch einmal bei Kerzenlicht zu Hause oder in einem Adventskonzert sitze, nichts anderes vor habe, äußere Ruhe einkehrt, PENG, dann rattern meine Gedanken vor sich hin. Meine Seele ist unruhig, kommt nicht zur Ruhe. Nicht nur gute Gefühle kriechen dann in mir hoch, sondern vor allem die die weh tun, unangenehm sind. Ängste kommen hoch, Enttäuschungen nehmen sich ihren Raum und Fragen drehen sich im Kreis. Innere Ruhe? Fehlanzeige! Dabei habe ich es doch im Gefühl, dass gerade diese innere Ruhe, der innere Frieden meine Seele und meinen Körper nähren. Ich sehne mich danach. Wie also dahin kommen, wenn ich dazu neige, mich immer wieder mit äußerer Geschäftigkeit von mir selbst abzulenken?
Meine Antwort ist so unangenehm, wie das Gefühl selbst: Hinschauen und Durchgehen! So schwer es auch ist, das was an Unangenehmen hoch kommt, einfach wegzuschieben, verschiebt nur den Zeitpunkt der so sehr erhofften inneren Ruhe. Solange ich wegschaue von meinem Inneren, komme ich nicht zur Ruhe. Es hilf also nichts, ich muss durch das Chaos von Gedanken und Ängsten. Ich muss sie anschauen und wahrnehmen die Enttäuschungen und Sorgen, die Traurigkeit. Und auf diesem Weg begegnet mir dann meine innere Freiheit, meine Einmaligkeit, meine Stärken und unendliche Kraft. Meine Seele will bis zu ihrem Grund und von allen Seiten gesehen werden bevor sie zur Ruhe kommen kann. Und wenn ich unten in der Ruhe angekommen bin, wenn alle Gefühle ihren Raum hatten, gesehen wurden, wenn ich durch den Sturm hindurch gegangen bin, dann kann der innere Sturm vielleicht weiter ziehen und mir die innere Ruhe schenken, den Frieden schenken, nach dem ich mich so sehr sehne.
Und dann kann ich mich wieder voller Kraft ins Adventsgetümmel stürzen, mit einem Lächeln auf Menschen zugehen, für andere und mich sorgen.
Foto: www.pixabay.com
Und dann kann ich mich wieder voller Kraft ins Adventsgetümmel stürzen, mit einem Lächeln auf Menschen zugehen, für andere und mich sorgen.
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